Mittwoch, 16. April 2014

Tag 20: 20 Tage im Blog - eine Zwischenbilanz

Zuerst die Geschehnisse: 

Ich starte in Engelberg an der Klosterpforte.
Hier gehts zur Klosterpforte
Am Empfang werde ich auf ein  Buch von Mike Bacher aufmerksam gemacht, das ich sogleich kaufe und den ersten Tipp erhalte: die edition höchli ist um die Ecke.
Neuer Stoff und Alter in neuem Gewand
Ich werde eine Türe weitergeleitet und stosse auf die routinierte Sagenerzählerin Annie Infanger. Wir finden problemlos ins Gespräch und vereinbaren ein längeres Treffen für Mai, wenn ich wieder nach Engelberg fahre.

Die Wanderung führt mich den Fluss runter, am Stausee vorbei schliesslich die steile Schlucht den Wildstrubel hoch. In die frühlingsurchigen Wälder lassen sich durchaus unheimliche Geschichten denken.
Ein zufriedener Wächter!
Hier oben sollte ich gemäss meiner Wanderanleitung auf das Arniloch treffen. 
Die einzige Entdeckung, die mich an eine Höhle erinnert
Wenn ich aber die Sage genau lese, so wird es sich wohl um das falsche Loch handeln... es müsste mehr um das Goldloch gehen, dessen Eingang auf der Alp oben liegen muss. Leider ist die Alpsaison noch nicht eröffnet, weshalb ich niemand finde, der mir Auskunft geben kann. Das werden wir im Mai klären.
Später stosse ich auf die Pfaffenwand unterhalb des Pfaffengletschers, wo der Sage nach ein ungemein starker Mönch des Klosters eine Wette um die Alp Trübsee einging. Er könne ein Salzfass vom Tal auf den Jochpass tragen, ohne einmal zu ruhen. Kurz vor dem Ziel stiess er auf eine Quelle. Als er trank, brach er tot zusammen. Er wurde dort, am Pfaffenhaufen, begraben. Sein Geist aber sei im Gletscher und den Klüften des Joches gebannt. Bisweilen werde der 'Pfaff geschäftig', es tose, rumore und krache und wenn ihm jemand zurufe: 'Pfaff, wirf Steine!', so müsse dieser sich schnell in Schutz bringen.
Der jähe Felsabsturz in der Gegend heisst noch heute Pfaffenwand.
In der Mitte die Pfaffenwand

Jetzt zur Zwischenbilanz: 

Präsidenten werden nach 100 Tagen im Amt zur Rechenschaft gebeten, bei 105 Tagen Blog wäre dies wohl zu spät. Deshalb suche ich mir jetzt ein paar Fragen, die bei solchen Gelegenheiten gestellt werden.

Womit haben Sie sich in den ersten 20 Tagen am meisten beschäftigt? 
Mit dem Einstieg. Es ging darum, erste Erfahrungen su sammeln, was funktioniert und was nicht. Ich habe vor allem recherchiert, gelesen und Adressen von Sagenkennern gesammelt.

Was lieben Sie an Ihrem Job so sehr?
Da wäre das Wandern in den noch jungen Jahreszeiten bei strahlendem Wetter, aber auch die Begegnungen machen Spass, selbst wenn es bei einem Fünfminutengespräch bleibt.

Wie sind Sie im Projekt unterwegs?
Eine erste Phase neigt sich dem Ende zu. Ich kann jetzt mit den Regionen Einsiedeln, Vierwaldstättersee und Engelberg mein Kerngebiet einkreisen und habe die nötigen Kontakte geknüpft, um bei den in nächster Woche und im Mai folgenden mehrtägigen Aufenthalten viel interessantes Material sammeln zu können.

Wie hat sich Ihr Tagesablauf verändert?
Mein Tagesablauf wird nicht mehr durch Pflichttermine beeinträchtigt, weshalb ich selbstgesteuert mein äusserst vielseitiges Flohnerleben geniessen darf. Es gibt keine Regelmässigkeiten mehr.


Wie ist die Realität in Bezug auf den Zeitaufwand? 
Der Zeitaufwand ist natürlich hoch, die Arbeit begeistert mich auch und macht nahezu süchtig. Der Vorteil ist aber, dass ich die Arbeitszeit besser komprimieren und anders verteilen kann als normalerweise.

Wo liegen die grössten Herausforderungen in der Zukunft?
In der nächsten Zukunft gilt es immer noch die technische Panne vom zweiten Tag in Schötz zu beheben: mein Richtmikrophon muss wieder aufgeschraubt werden können. Weiter werde ich mich hüten müssen, mich in der Vielzahl der bald kommenden Materialien nicht zu verlieren und diese -noch- diffuse Masse erfolgreich zu modellieren.

Nach 20 Tagen im Blog: würden Sie das Gleiche wieder tun?
Natürlich würde ich nicht das Gleiche nochmals tun, aber Projekte in diesem Stil werde ich sicher auch später wieder in Angriff nehmen!

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